WiR beantragen erneut ein Konzept für die Friedhöfe

Der Friedhof einer Gemeinde ist Ausdruck des Gemeinwesens ihrer Bürger. Das bietet parteiübergreifend Veranlassung, dass wir uns um unsere Friedhöfe kümmern.

 

Bereits in 2019 hatte es dazu eine Beschlussvorlage der WiR-Fraktion gegeben, die jedoch mit Verweis auf ein bestehendes Friedhofskonzept abgelehnt worden ist.

 

Seitdem hat sich - trotz bestehenden Konzepts - rund um das Thema Friedhof wenig getan. Die Friedhofsmauer in Roßdorf ist saniert worden, überzeugt aber wenig mit ansprechender Optik und scheint angesichts bereits wieder abgebröckelten Verputzes auch nur bedingt hochwertig zu sein. Innerhalb des Friedhofs ist der Wandel in der Bestattungskultur allenthalben erkennbar. Die Gräberreihen sind an vielen Stellen unterbrochen von Lücken, denn immer weniger Menschen wünschen eine Erdbestattung. Dafür drängen sich Urnengräber in wachsender Zahl an Urnenwänden oder neuerdings auch in Urnengräberfeldern. Es gilt, dem Wandel der Zeit Rechnung zu tragen und für die weitere Nutzung ein praktikables Konzept zu entwickeln, das allen Bedürfnissen der Bürgerschaft rund um die letzte Ruhestatt gerecht wird. Der Bestand an Erdgräbern darf dabei nicht vernachlässigt werden, denn viele davon sind noch für Jahrzehnte belegt. Deshalb ist es auch nur bedingt und in breitem Zeitfenster möglich, durch gezieltes Freihalten und Nicht-Wiederbelegen Flächen für alternative Nutzungen zu schaffen. Zudem finden sich auf dem Roßdorfer Friedhof geschützte Gräber und sein charaktergebender Baumbestand wie auch die Kriegsgräber- und Gedenkstätten engen die Gestaltungsmöglichkeiten weiter ein.

 

Dagegen ist die Lage innerorts und gleich von vier Seite begehbar von großem Vorteil. Sie lässt den Roßdorfer Friedhof ein Ort der Begegnung sein und mit einer guten konzeptionellen Arbeit kann es gleichsam mit dem trauervollem Innehalten auch ein Ort des Erholens sein. 

 

Im Hinblick auf die abgespannte Haushaltslage könnte man sich - vorschlagsweise - an die Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e.V. in Kassel wenden, die bei einer Konzepterstellung kostengünstig hilfreiche Impulse liefern kann. Denkbar wäre auch die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern bei der Konzeptionierung: Warum nicht örtliche Manpower an Kreativität, Fachwissen und Ideen nutzen - beispielsweise im Rahmen eines Arbeitskreises Friedhöfe? 

 

WiR haben deshalb zur Gemeindevertretersitzung am 15.07.2022 beantragt, den Gemeindevorstand mit der Erstellung eines an den Grundsätzen der Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und an der zeitgenössischen Bestattungskultur orientiertes Konzept für die weitere Nutzung, Gestaltung, Organisation und Pflege der Friedhöfe in Roßdorf und Gundernhausen zu erstellen. Den Antrag dazu können Sie hier lesen.

 

Dolores Koop 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0