WiR lehnen Gebührenerhöhungen ab

Foto: Matthias Monien
Foto: Matthias Monien

Vor mehr als einem Jahr am 24.01.2019 hatten WiR einen Antrag für ein „Friedhofskonzept“ in die Gemeindevertretung eingebracht. Zum Leidwesen aller Bürgerinnen und Bürger in Roßdorf fand dieser Antrag keine Mehrheit. Passiert ist danach nicht viel, außer, dass man nun plant die Friedhofsmauer in Roßdorf zu sanieren und ein Vordach an der Trauerhalle anbringen will. Diese werden aber ja nur gemacht, weil dafür auch Subventionen der Hessenkasse vom Land Hessen beantragt werden.

 

In der Sitzung am 06.03.2020 wurde uns nun eine Satzungsänderung über die Erhöhung der Friedhofsgebühren präsentiert. Nachzulesen ist die Beschlussvorlage und die neue Satzung hier: 

 

TOP 11. Friedhofsgebührensatzung.pdf

 

Planungs- und Kalkulationsgrundlage sind die Kosten und Erlöse der letzten 4 Jahre, die mit den vor 5 Jahren kalkulierten Gebühren verglichen werden.

 

WiR reiben uns da die Augen:

So sind zum Beispiel die geplanten Kosten für die interne Leistungsverrechnung des eigenen Bauhofes um sagenhafte 522% höher ausgefallen als ursprünglich geplant und kalkuliert. Das bedeutet, dass ca. 142.000 EUR zusätzliche Kosten angefallen sind.

Und das, obwohl 39 Bestattungen weniger in der Gemeinde auf beiden Friedhöfen in der gleichen Zeit stattgefunden haben als kalkuliert.

 

Warum und durch was diese deutlich höheren Kosten angefallen sind, konnte nicht genau erläutert werden.

Zusätzlich hatte man sich bei der Planung auch von einer völlig falschen Annahme der Verlängerung der bestehenden Gräber leiten lassen. In Summe wurden 1354 Gräber weniger verlängert, auch dadurch entstanden geringere Einnahmen.

 

Da die Gebühren für die Friedhöfe mit mind. 85% der Erträge annähernd kostendeckend sein müssen, wird nun das Sterben in Roßdorf in der Zukunft deutlich teurer.

 

Mit der nun durch die Mehrheit von SPD und CDU beschlossenen neuen Friedhofsgebührensatzung steigen die Bestattungskosten einer Erwachsenen-Leiche um 40%. Die Kosten für ein Urnengrab erhöhen sich um 21%, die Nutzung der Leichenhalle erhöht sich sogar um 105%.

 

Wer nun denkt, naja für mehr Geld erhalte ich vielleicht dann in Zukunft einen schöneren Friedhof, liegt leider falsch. Zum Leidwesen aller, hat und wird sich am jetzigen Erscheinungsbild der Friedhöfe, die nach wie vor „in einem erbärmlichen Zustand ist“ (Zitat eines externen Teilnehmers bei einer vor Kurzem stattgefundenen Trauerfeier in Roßdorf) nichts ändern, es wird nur deutlich teurer für alle.

Im Sinne der Bürgerinnen und Bürger von Roßdorf, haben WiR dieser Gebührenerhöhung nicht zugestimmt.

 

Matthias Monien

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