WiR sind verwundert

Dass man verschiedener Auffassung über den Sinn oder Unsinn der Windenergienutzung haben kann ist nichts Neues. Verwundert sind WiR jedoch nun darüber, dass die lokale CDU Fraktion die Ziele der hessischen Landesregierung, welche Windenergienutzung im künftig geltenden Regionalplan nur auf die vorgesehenen Vorrangflächen beschränken möchte, torpediert“, so der Gemeindevertreter Matthias Monien im Vorfeld zur Sitzung der Gemeindevertreter.

Entgegen aller Vernunft das Chaos in der Umsetzung wenigstens durch Regionalpläne ein wenig zu strukturieren, will man regionalplanerisch windigem Flickwerk Tür und Tor öffnen. Und das obwohl doch klar sein sollte, dass solche Großindustrieanlagen im Wald eben eine Auswirkung weit über die eigene Gemeinde hinaus haben. 

Auch lag wohl das nördliche Windkraftwerk außerhalb der Vorrangfläche. Natürlich macht nun ein Abriss keinen Sinn; das ist auch gar nicht nötig, denn kreativ wie man ist, weitet man seitens der Verantwortlichen einfach die Vorrangflächen aus und schon ist wieder alles gut.

Verständlicherweise will man sich eine solche Blöße zukünftig nicht geben. Die Lösung scheint so banal wie einfach: Man stimmt einfach dafür, dass solche Regionalpläne zukünftig erst gar nicht beachtet werden müssen.

Und wenn man schon mal dabei ist, sollte auch Empowering ermöglicht werden oder kurz gesagt: Höher und weiter damit man diese Highlights eines jeden Naherholungsgebiets auch überall sieht. Offiziell wird dies nicht möglich sein, hat es doch damals strenge Auflagen gegeben, welche die maximale Höhe begrenzten, um Wetterplanung und auch Flugsicherheitsvorkehrungen zu berücksichtigen. Interessant in diesem Zusammenhang, dass eine Vorrangfläche zwischen Roßdorf und Darmstadt wegen der zu niedrigen Flughöhe nun heraus genommen wurde. Nur in Roßdorf hat man es irgendwie geschafft doch zu bauen. Wer weiß also, was hier auch hinsichtlich Höhe noch so alles in Planung ist. 

Fraktionsgeschäftsführer Martin Heß gibt zu Bedenken: „Auch zu beachten sind die ungeklärten medizinischen Risiken in einem riesigen Auswirkungsgebiet. Scheinbar steht man weiterhin auf dem Standpunkt: Was man nicht hört, kann ja nicht schaden bzw. was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.

Wir sparen nun durch Windkraft CO2 ein, hört man immer wieder. Das mag sein jedoch ist das auch nötig, denn die Bäume, welche es hätten nachhaltig umwandeln können, hat man ja bereits weitflächig für die Anlagen abgeholzt.“

WiR appellieren dafür verantwortungsvoll mit der Umwelt umzugehen. Die Wälder sowie deren Bewohner werden es danken. Und schlussendlich freut sich auch der Geldbeutel wenn nicht durch unkoordinierte Ausbauten Millionen von Subventionsgelder die Energiekosten der Bürger belasten.

Selbstverständlich stehen WiR hinter der Nutzung von erneuerbaren Energien, doch nur wenn der Ausbau strukturiert und mit Augenmaß geschieht. Wer also mit dem Regionalplan nicht einverstanden ist, der muss konstruktiv versuchen darauf Einfluss zu nehmen, statt dafür zu werben dieses -im Ansatz sinnvolle Instrument- zu ignorieren.

 

WiR haben daher als einzige Fraktion dem Antrag nicht zugestimmt und fragen uns: Führt der Koalitionsdruck der SPD nun schon soweit, dass man sich der eigenen Mutterpartei entgegenstellt? Wobei sich die CDU mit der SPD ja dort in bester Gesellschaft befindet, hatte doch selbst Sigmar Gabriel langsam begriffen, dass die Energiewende kein Projekt für nebenbei ist. Nur in Roßdorf, da weiß es die Koalition scheinbar mal wieder besser, schließlich haben wir hier ja auch neutrale Berater wie die GGEW.

 

Fraktion WiR – WiR in Roßdorf
vertreten durch 
Matthias Monien und Martin Heß

 

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