WiR feiern 40 Jahre Gebietsreform

Anlässlich des Gemeindefusionsjubiläums (01.01.1977) trafen sich einige wenige Gundernhäuser bei strömendem Regen am Samstagmorgen des 30. Dezember 2017 auf dem Kirchplatz und marschierten eine Stunde lang zum Rathaus Roßdorf. Dort stießen etwa weitere 40 Bürger zu uns und es ging auf den Hof des ersten Beigeordneten Karlheinz Rück. Mehrere Redner warfen bei Glühwein und warmer Suppe einen Blick auf die Gemeindefusion vom 1. Januar 1977 zurück. Gelobt wurde das Gemeinsame, ohne die besonderen Stärken der beiden Ortsteile Roßdorf und Gundernhausen unter den Tisch fallen lassen zu wollen. Merkwürdigerweise wurde von einem Ex-Bürgermeister und dem Vorsitzenden der Gemeindevertretung ausdrücklich als gut geheißen, dass es keine Ortschaftsbeiräte gibt, so sehr, dass man nachdenklich wurde. Es sei etwas Besonderes betonte man, dass in unserer Gemeinde nicht Partikular- oder Parteiinteressen im Vordergrund stünden. Das erlebten WiR leider in der Vergangenheit ja oft ein wenig anders, aber im Mittelpunkt des Tages sollte ja das Gedenken an den Zusammenschluss stehen und kein Politik-Talk.

Ganz einfach war die Gemeindefusion von 1977 nicht. Damals war es noch üblich, dass Gundernhäuser nach Groß-Zimmern, mit dem man heute noch eine gemeinsame Ortsvorwahl teilt, zur Schule gingen, so auch die jetzige Bürgermeisterin von Roßdorf. Schließlich gehörte Gundernhausen bis 1976 zum Landkreis Dieburg. Doch am 1. Januar 1977 stand plötzlich an den Ortseingängen Gundernhausens nicht mehr „Gundernhausen“, sondern einfach „Roßdorf“, was sehr verwirrend war. Straßen mussten bei Doppelung umbenannt werden. Auch heute müssen wir aufpassen, ob wir in die Bahnhofstraße oder in die Alte Bahnhofstraße, ob wir in den Bruchwiesenweg oder in die Bruchwiesenstraße wollen.

Letztlich war es die Überschuldung der Gemeinde Groß-Zimmern und die guten Beziehungen Roßdorfs im für die Gebietsreform zuständigen Staatsinnenministerium, die Gundernhausen mit einer gut Steuer zahlenden Firma vor Ort zu einem Teil Roßdorfs machten. Die weiterführende Schule in Roßdorf konnte damit aufgrund der gestiegenen Einwohnerzahl so leichter einen Gymnasialzweig erhalten.

Im Rahmen einer Ausstellung zum Thema „1. Weltkrieg in Gundernhausen“ des Forum Gundernhausen am Abend desselben Tages sagte die Bürgermeisterin Christel Sprößler ergänzend: „Es war keine Liebesheirat, sondern eine Ehe aus Vernunft.“

 

Fraktion WiR - Wir in Roßdorf
vertreten durch Markus Stellfeldt

 

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